Beispiele für Mediation

Scheidung & Trennung

Mediation bei Scheidung/Trennung

Das Scheitern einer Beziehung oder einer Ehe gehört für die meisten Menschen zu den schmerzlichsten Erfahrungen im Leben und ist häufig mit existenziellen Ängsten verbunden.

Kann man allein, oder als getrenntlebendes Paar die Erziehung der Kinder überhaupt noch meistern?
Was geschieht bei der Scheidung mit der gemeinsamen Immobilie?
Wer bekommt bei einer endgültigen Trennung die angesparten Lebensversicherungen, Aktien, oder das Barvermögen?
Was passiert im Scheidungsfall, wenn im Vermögen eine Arztpraxis oder ein Familienbetrieb steht?

Hier stehen Existenzen auf dem Spiel, häufig die Existenz der gesamten Familie.

Kann man sich den Respekt füreinander als Eltern erhalten und die gegenseitigen Interessen anerkennen?

Eine Mediation bei einem versierten Mediator, der das Rechtsgebiet des Familienrechts kennt, ist nicht nur fast immer deutlich günstiger, als ein konservatives Gerichtsverfahren, sondern ist ein Weg, um das Optimum für alle Beteiligten zu erzielen - ohne Verlierer.



Beispiel aus der Mediation

SCHEIDUNG

Nach 21 Jahren Ehe scheitert die Beziehung der Eheleute A.

Frau A hat während einer Fortbildung für ihren Beruf als Architektin, den sie wegen der Erziehung der Kinder viele Jahre vernachlässigt hat, einen neuen Partner kennen gelernt, nachdem Herr A sich aufgrund seiner Berufstätigkeit als selbstständiger Radiologe in einer Praxisgemeinschaft zeitlich und emotional immer mehr in seinen beruflichen Alltag zurückgezogen hat.

Die Eheleute haben eine großzügige Eigentumswohnung als Familienheim und mehrere vermietete Eigentumswohnungen. Einen Ehevertrag gibt es nicht, die Eheleute leben im Güterstand der Zugewinngemeinschaft.

Herr A ist verletzt, schließlich hat er all die Jahre für die Familie gesorgt und man hat nicht schlecht gelebt. Für die Entscheidung seiner Frau hat er kein Verständnis. Herr A zieht sich in den Gästebereich der gemeinsamen Wohnung zurück, möchte jedoch nicht ausziehen, bevor die Situation gänzlich geklärt ist. Man trifft zwangsläufig aufeinander, die Situation droht mehrfach zu eskalieren.

Schließlich sucht Frau A eine Rechtsanwältin auf und lässt ihren Mann anschreiben. Er soll Auskunft erteilen über seine Einkünfte und sein Vermögen. Der Wert des Anteils von Herrn A an der Praxisgemeinschaft soll gutachterlich ermittelt werden. Gleichzeitig wird Herr A aufgefordert, Unterhalt an Frau A zu zahlen.

Herr A ist konsterniert. Die Ehefrau soll einen finanziellen Ausgleich aus dem in der Ehe aufgebauten Praxisanteil erhalten und zeitgleich soll Herr A Unterhalt an Frau und Kinder zahlen. 



Was würde passieren bei einem

RECHTSSTREIT vor GERICHT

Bei einer konservativen Vorgehensweise wäre man ggf. gezwungen, Auskünfte vor dem Familiengericht einzuklagen.

Angesichts der hohen Verkehrswerte sowie der üblicherweise erforderlichen Gutachterkosten für mehrere Immobilien eine hohe wirtschaftliche Belastung.

Es könnte dazu führen, dass eine Immobilie aufgrund der Verfahrenskosten belastet oder veräußert werden müsste.

Auch dauert dieses Verfahren seine Zeit, unter Umständen mehrere Jahre.

Es fällt nicht schwer sich vorstellen, dass die Eheleute A, die ja auch Eltern zweier minderjähriger Kinder sind, den Zugang zueinander als Eltern verlieren und sich die Fronten derart verhärten, dass eine vernünftige Kommunikation und die wechselseitige Achtung und der Respekt für den anderen Ehegatten nicht dauerhaft aufrechtzuerhalten sind.



Was hat 

MEDIATION geleistet

Tatsächlich entschied sich das Ehepaar A frühzeitig für den Gang zum Mediator.

Frau A hatte sich über viele Jahre hin vernachlässigt und nicht mehr geliebt gefühlt. Auch hatte sie das Gefühl, immer hinter Ihrem Mann zurückzustehen, auch in beruflicher Hinsicht. Die Kinder waren zwar noch zu Hause, aber in einem Alter, wo sie die Mutter nicht mehr so häufig brauchten. Nach 15 Jahren Pause konnte Frau A auch nicht ohne weiteres in ihren Beruf als Architektin zurückkehren und hatte Probleme, beruflich wieder Fuß zu fassen.

Dies konnte Herr A zunächst nicht verstehen. Seine vielen Abwesenheiten waren doch nur in der Tatsache begründet gewesen, seine Familie gut versorgt zu wissen. Es hatte doch niemandem an etwas gefehlt.

Letztlich wollte Frau A die Existenz ihres Mannes auch nicht zerstören. Es wurden im Mediationsverfahren günstige Privatgutachten zum Wert der Arztpraxis und der Immobilien eingeholt.

Herr A behielt seine Arztpraxis ohne Ausgleichszahlung und die Mietwohnungen, sowie einen Teil des Barvermögens.

Frau A erhielt die Eigentumswohnung zum alleinigen Eigentum, sie blieb mit den Kindern dort wohnen und wurde durch Herrn A finanziell über einen bestimmten Zeitraum unterstützt, bis Frau A beruflich wieder Fuß fassen konnte.

Darüber hinaus, Herr A hatte sich in der Nähe der Wohnung eine schöne Wohnung angemietet, wurde eine Umgangsregelung getroffen, die trotz des verhältnismäßig hohen Alters der beiden minderjährigen Kinder deswegen sehr gut funktionierte, weil Herr A seine Arbeitszeiten reduzierte und einen Großteil der Freizeitaktivitäten seiner Kinder unterstützte und im Übrigen seine neue Mietwohnung so attraktiv gestaltete, dass die Kinder mit ihren Freunden und Freundinnen häufig dort übernachteten. Frau A war entlastet, Herr A fand einen ganz neuen Zugang zu seinen Kindern.




Trotz der sehr komplexen Themen konnte eine Lösung in 11 Sitzungen à 90 – 120 Minuten gefunden werden

Die Einigung wurde wirksam notariell beurkundet

»Ein Gramm gutes Beispiel wirkt mehr als ein Zentner Worte«
Franz von Sales (Heiliger, Patron der Schriftsteller und Journalisten)

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